Hier erscheinen bald Sutren und ihre Übersetzungen sowie andere wichtige Texte des Zen.
Was ist ein Sutra?
Sutren sind überlieferte Texte, die z.B. bei Zeremonien rezitiert werden. Ihre Bedeutung steht beim Rezitieren nicht im Vordergrund, so verwenden wir sie in ihrer alten Originalsprache. Das Verständnis dieser Texte kann Gegenstand eines eingehenden Studiums sein – es geht aber nicht darum, ein Geheimnis aus ihnen zu machen. Sutren transportieren oft tiefe metaphysische Einsichten, etwa über das „Nichts“ (Ku) als dem Ursprung aller Dinge.
Sutren
Maka Hannya Haramita Shingyo
Kan ji zai bo satsu. Gyojin hannya haramita ji sho. Ken @ go on kai ku. Do issai ku yaku. Shari shi. Shiki fu i ku. Ku fu i shiki. Shiki soku se ku. Ku soku ze shiki. Ju so gyo shiki. Yaku bu nyo ze. Shari shi. Ze sho ho ku so. Fu sho fu metsu. Fu ku fu jo. Fu zo fu gen. Ze ko ku chu. Mu shiki mu ju so gyo shiki. Mu gen ni bi ze shin i. Mu shiki sho ko mi soku ho. Mu gen kai nai shi mu i shiki kai. Mu mu myo yaku mu mu myo jin. Nai shi mu ro shi. Yaku mu ro shi jin. Mu ku shu metsu do. Mu chi yaku mu toku. I mu sho toku ko. Bodai sat ta e hannya haramita @ ko. Shin mu ke ge mu ke ge ko. Mu u ku fu. On ri issai ten do mu so. Ku gyo ne han. San ze sho butsu. E hannya haramita @ ko. Toku a noku ta ra san myaku san bodai. Ko shi hannya haramita. Ze dai jin shu. Ze dai myo shu. Ze mu jo shu. Ze mu to do shu. No jo issai ku. Shin jitsu fu ko ko setsu hannya haramita shu. Soku setsu shu watsu. Gya tei, gya tei, @ hara gya tei. Hara so gya tei. * Bo ji so wa ka. Hannya shingyo.
@ Gong
* Glöckchen
Übersetzung ins Deutsche
(aus “Za-Zen – Die Praxis des Zen” von Taisen Deshimaru-Roshi)
Essenz des Sutras der Großen Weisheit, das es ermöglicht, darüber hinaus zu gehen
Avalokitesvara, der Bodhisattva der Großen Freiheit, übt sich tief und gründlich in der Großen Weisheit und versteht so, dass der Körper mit den fünf skandhas (Empfindung, Wahrnehmung, Denken, Wollen und Handeln, Bewusstsein) nur Leerheit, ku ist, und durch diese Erkenntnis hilft er allen, die leiden.
O Sariputra, die Erscheinungen sind nicht verschieden von ku, und ku ist nicht verschieden von den Erscheinungen. Die Erscheinungen werden ku, ku wird Erscheiung (Form ist Leerheit, Leerheit ist Form …), und auch die fünf skandhas sind Erscheinungen.
O Sariputra, alle Existenz ist in ihrem Wesen ku, es gibt in ihr weder Geburt noch Vergehen, weder Reinheit noch Beschmutzung, weder Zunahme noch Abnahme.
Daher gibt es in ku keine Form und keine skandhas, nicht Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper oder Bewusstsein; keine Farben, Töne, Gerüche, keinen Geschmack, nichts zu tasten, nichts zu denken; dort gibt es weder Wissen noch Unwissenheit, weder Täuschung noch Beendigung der Täuschung; kein Altern, kein Tod, noch Beendigung von Altern und Tod; keine Ursache des Leidens, keine Beendigung des Leidens; es gibt dort weder Erkenntnis noch Gewinn, noch Nicht-Gewinn.
Dank dieser Weisheit, die darüber hinaus führt, gibt es für den Bodhisattva weder Angst noch Furcht. Alle Täuschungen und jegliches Haften und Festhalten sind beseitigt, und er kann das höchste Ziel des Lebens, das nirvana, erreichen.
Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft können das satori, das Verständnis dieser Höchsten Weiheit, die vom Leiden befreit, erlangen – durch diesen unvergleichlichen, unübertroffenen Zauber des Mantra, welches alles Leiden beseitigt und die eigentliche Realität, das wahre ku zu finden ermöglicht:
Gya tei gya tei ha ra gya tei
Hara so gya tei bo ji so wa ka
Lasst uns darüber hinaus gehen, alle zusammen, darüber hinaus und noch jenseits des Darüber-Hinaus, auf den Weg des satori, der Weisheit des Buddha!